Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Gesundheit und die Gewährleistung der Νachhaltigkeit der Gesundheitssysteme, die Migration und deren Folgen auf die Gesundheit und die elektronischen Gesundheitsdienste (e-Health) mit Schwerpunkt auf die elektronische Verschreibung und die mobile Gesundheit (m-Health) standen im Mittelpunkt der zweitägigen Konferenz der Gesundheitsminister unter Vorsitz des griechischen Ministers für Gesundheit, Herrn Spyridon-Adonis Georgiadis, die gestern in Athen abgeschlossen wurde.
In seiner Begrüßungsrede unterstrich Herr Georgiadis u. a. folgendes: “Wir sind dessen überzeugt, dass wir als Europäer, die Menschenrechte berücksichtigend, uns anstrengen müssen, die bestmöglichen Gesundheitsdienste allen Bürgern zur Verfügung zu stellen, sei es auch während der aktuellen Wirtschaftskrise, die wir aufgerufen sind schnellstmöglichst zu überwinden. Dabei müssen wir immer bedenken, dass die Europäische Union weltweit der beste Ort zum Leben ist“.
In Bezug auf die Frage der Auswirkungen der Finanzkrise auf die Gesundheit gab es breiten Konsens über die Sicherung des Zugangs zu medizinischer Versorgung und darüber, dass es weiterer Systemverbesserungen bedarf. Es wurde festgestellt, dass das wirtschaftliche Umfeld eine neue Realität und gleichzeitig die Notwendigkeit der einschlägigen Maßnahmen zur Anpassung der Gesundheitssysteme geschaffen hat. Auch wurde die Notwendigkeit der Zusammenarbeit und des Austauschs von Informationen und bewährter Praktiken zwischen den Mitgliedstaaten betont, um die Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme in folgenden Einzelbereichen zu gewährleisten: a. Pharmazeutische Kosten und Preise von Arzneimitteln. b. Bereitstellung einer medizinischen Grundversorgung, ganz besonders für sozial bedürftige Gruppen. c. Investieren in der Prävention und der Kostenreduktion im Gesundheitswesen. d. Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Gesundheitssysteme. „Ζum Schluß wurde über die Gesundheit im Rahmen des Europäischen Semesters sowie über die verstärkte Mitwirkung der Gesundheitsminister beraten“, so Herr Georgiadis.
Im Hinblick auf das Thema “Migration und öffentliche Gesundheit” haben sich die Minister auf folgende Punkte geeinigt: a. Förderung des Zugangs der Migranten zur medizinischen Versorgung. b. Das Erstellen von Richtlinien und einer Methodik für die Kontrolle von übertragbaren Krankheiten. c. Die Notwendigkeit spezifischer Gesundheitsdienste für besonders schutzbedürftige Migrantengruppen, wie schwangere Frauen und Kleinkinder. d. Die Gründung einer speziellen Arbeitsgruppe im Rahmen des Gesundheitssicherheitsausschusses, um ein umfassendes Konzept zur Bewältigung von drängenden Problemen zu erfassen. e. Die Verstärkung der zwischenstaatlichen Unterstützung und Zusammenarbeit für den Austausch von bewährten Praktiken. f. Bessere Verbreitung von Informationen sowie effiziente Nutzung der Strukturfondsmittel, und ganz besonders des Asyl- Migration- und Integrationsfonds.
In Bezug auf die elektronischen Gesundheitsdienste, hob der Minister das rege Interesse aller Minister hervor und unterstrich, dass die Lösungen die sie bereitstellen, zur Kostensenkung und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung beitragen können.
Der EU-Kommissar, Herr Tonio Borg, betonte seinerseits in Bezug auf Griechenland, dass „die Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme eine Reform erfordert. Auch unterstrich er, dass „die Einführung der elektronischen Verschreibung eines der fortschrittlichsten Gesundheitssysteme schuf”. Im Hinblick auf die Migration kam Herr Borg zu dem Schluss, dass „man sich auf die Krankheiten der Migranten konzentrieren müssen, ohne die Migration selbst als Krankheit zu betrachten“. Darüber hinaus äußerte sich Herr Borg über das neue Asyl- Migration- und Integrationsfonds und bedankte sich beim griechischen Minister dafür, dass er den Vorschlag der Europäischen Kommission über einen breiten Konsens über die gemeinsame Beschaffung von Impfstoffen unterstützte.