Das Mittelmeer in den roten Zahlen

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Die Anfälligkeit für den Klimawandel variiert stark zwischen verschiedenen Orten. Zwar sind alle EU-Länder den Folgen des Klimawandels ausgesetzt, einige davon sind jedoch stärker gefährdet als andere. Zu ihnen zählen diejenigen im Mittelmeerraum.   
 
Durst nach mehr
 
Der Klimawandel wird voraussichtlich die Niederschlagsmuster sowie die Qualität und Verfügbarkeit von Wasserressourcen verändern. In Europa wird die Mittelmeerregion immer trockener, was sie anfälliger für Dürren und Brände macht. Nordeuropa wird dagegen feuchter, was die Überschwemmungen auf die Tagesordnung bringen könnte. 
 
Brennende Fragen
 
Die mediterrane Oberflächentemperatur wird voraussichtlich in den nächsten Jahrzehnten (2041 – 2070) auf dem Land um etwa 2° C steigen. Die Erwärmung könnte noch mit bis zu 3° C noch deutlicher werden,  vor allem in Nord-Ost-Europa und in den Alpen im Winter sowie im Süden Europas im Sommer. 
 
Was ist los?
 
Extreme Wetterbedingungen stellen eine unmittelbare Gefahr für Mensch, Ökosystem-Integrität und Wirtschaft, welche die physische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit auf verschiedene Weisen untergräbt. Die bestehenden Probleme der Wüstenbildung im Mittelmeerraum werden allmählich intensiviert, während die Wasserknappheit die Gefährdung der Nahrungsmittelproduktion erhöht.  Küstengebiete sind direkt durch Anstieg des  Meeresspiegels gefährdet, was Mensch und Tiere zur Flucht zwingen könnte. Es wird geschätzt, dass ein Temperaturanstieg von 1,5°-2,5° C  20%-30% der Pflanzen- und Tierarten zum Aussterben droht.   
 
Erdbeobachtung und Klimawandel: Der Blick von oben
 
Europa ist weltweit einer der Top-Spieler in der Weiterentwicklung der Erdbeobachtungstechnologie und entsprechender Umweltanwendungen. 
Europäische Erderkundungssatelliten erfassen alle Klimazonen der Erde; europäische Geräte zur Überwachung von Land, See und Atmosphäre stellen den Benutzern qualitativ hochwertige Beobachtungsdaten in unterschiedlichen Bereichen bereit:  Städteplanung, Anpassung an den Klimawandel bzw Abschwächung des Klimawandels, Katastrophenschutz, Seuchenkontrolle, humanitäre Hilfe.  
 
Anpassung oder Aussterben? EU2030
 
Auf Basis der  EU2030-Richtlinie werden die Ziele der Europäischen Union für ein wettbewerbsfähiges, sicheres und nachhaltiges Finanz- und Energiesystem bis zum Jahre 2030 spezifiziert. Die Richtlinie wurde Januar 2020 vorgestellt und zielt darauf ab, eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu fördern. 
Die Richtlinie konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte
 
• Senkung der heimischen Treibgas-Emissionen in der EU um 40% gegenüber 1990. 
• Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien auf mindestens 27% des Energieverbrauchs in der EU
• Kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz
• Reform des EU-Emissionshandelssystems. 
 
Die “Internationale Konferenz über Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels in den mediterranen Städten – Die Bedeutung der Erdbeobachtung“, welche am 9. – 11. Juni in Athen veranstaltet wird, hat daher zum Ziel, die wachsenden Möglichkeiten der Erdbeobachtung zu erkunden und die Umwandlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Informationen in Anwendungen für die Interessenten zu nutzen, um geeignete Anpassungsmaßnahmen auf nationaler und regionaler Ebene zu entwickeln. Die Konferenz wird auf die Vorteile fokussieren, die auf der Anpassung der Planung von Städten mit mediterranem Klima basieren sowie auf Fallstudien bewährter Umsetzungsstrategien.  
 
Wußten Sie schon?
 
• Das mediterrane Klima stellt einen Sondertyp des subtropischen Klimas dar. 
• Das mediterrane Klima herrscht in einem großen Teil von Kalifornien (USA) sowie in Teilen von Australien, Südafrika, Zentralasien und Chile. 
• Die mediterranen Ökosysteme gehören zu denen, die möglicherweise vom globalen Wandel mehr als andere gefährdet sind. 
 
[Quellen: European Commission, CMCC, Greenpeace]