Das G20-Treffen der Finanzminister und Zentralbankpräsidenten fand am 10./11. April anlässlich der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington, D.C. statt. Die Delegation der griechischen Ratspräsidentschaft, die den EU-Rat bei dem Treffen vertreten hat, wurde von der Generalsekretärin des Finanzministeriums, Christina Papakonstantinou geleitet.
Im Hinblick auf den Gipfel in Brisbane nahmen die Finanzminister und Zentralbankpräsidenten der G20 die Gespräche über umfassende Wachstumsstrategien wieder auf. Letztere werden ehrgeizige, realistische und konkrete Maßnahmen enthalten, um Wachstum und Beschäftigung zu fördern. Die G20-Staaten bekräftigten ihre Verpflichtung, neue Maßnahmen zu ergreifen, um das in Sydney gesetzte Ziel zu erreichen, das globale Wachstum in den nächsten fünf Jahren um mindestens zwei Prozent gegenüber dem Basisszenario zu steigern. In diesem Zusammenhang wurde die Bedeutung von Strukturreformen hervorgehoben, wobei bei diesem Treffen verstärktes Augenmerk auf Reformen gelegt wurde, welche zu wettbewerbsfähigeren Produkt- und Dienstleistungsmärkten führen.
Obwohl este Anzeichen für eine Erholung von der Krise erkennbar und die Aussichten für die globale Wirtschaft gut sind, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um den immer noch bestehenden erheblichen Gefahren entgegenzutreten und das Wachstum voranzutreiben. Ferner fordern die G20 zu einer engeren Zusammenarbeit im makroökonomischen Bereich auf und betonen die Notwendigkeit des Politikaustauschs, damit man auch möglichen globalen Auswirkungen der innerstaatlichen Maßnahmen Rechnung trägt.
Die G20 erkannten die wichtige Rolle der Investitionen - vor allem in den Bereichen Infrastruktur und Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) – zur Förderung des Wachstums und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Länderspezifische und kollektive Aktionen werden im Paket von Wachstumsstrategien enthalten sein, welches auf dem Gipfel in Brisbane vorgestellt werden soll. Außerdem sollen auf dem Brisbane-Gipfel die Festlegung und Umsetzung von bewährten Praktiken zur Förderung von hochqualitativen Investitionen sowie die Verbesserung des Investitionsumfelds besprochen werden. Die griechische Ratspräsidentschaft weist darauf hin, dass man bei den laufenden Arbeiten auf die Erfahrungen der Europäischen Union im Bereich der langfristigen Finanzierung zurückgreifen und großen Nutzen daraus ziehen kann.
Abschließend billigten die Finanzminister und Zentralbankpräsidenten der G20 die Fortschritte bei den Reformen im internationalen Finanzsektor, einschließlich der “too big to fail”-Finanzinstitute -insbesondere die global systemrelevanten Banken (G-SIBs) - und die Vertretungsstruktur des Finanzstabilitätsrates (engl. FSB).