Europa zu Gast bei der griechischen Ratspräsidentschaft
Südeuropäer haben eine gemeinsame Geheimformel für ein gesundes Leben. Dieses Geheimnis ist so authentisch, dass auch Wissenschaftler dessen Richtigkeit bestätigen: Gut Essen, um besser zu leben! Dieser Leitspruch findet seine praktische Anwendung in der mediterranen Diät. Und es lohnt sich, diese zu fördern. Die griechische Ratspräsidentschaft beschloss, ihren Gästen Köstlichkeiten der griechischen Küche anzubieten und sie in die mediterrane Lebensweise einzuweihen.
Von Spanien bis Zypern
Die Mittelmeer-Diät ist eher ein Ernährungsmodell als eine Diät im herkömmlichen Sinne. Über Jahrtausende entwickelten die Völker der Länder rund um das Mittelmeer eine Vielzahl von Ernährungsgewohnheiten, die alle mit ihrem Bildungsniveau, ihrer Intuition, dem Handel, dem Reichtum und ihren wissenschaftlichen Errungenschaften im Zusammenhang stehen. Die Vielfalt der Kulturen auf und rund um die iberische Halbinsel bis zum islamischen Maghreb, und von Malta bis Israel ermöglichte es, dass wir heutzutage nicht von einer Art mediterraner Diät, sondern von mehreren sprechen.
Wir sind was wir essen
Die europäische Art der mediterranen Diät blieb im Laufe der Zeit unverändert. Diese beinhaltet hauptsächlich Oliven und Olivenöl, Getreide, Obst und Gemüse, mäßige Mengen an Milchprodukten, Fisch und Fleisch, sowie eine Vielfalt von Gewürzen und Soßen. Die Gerichte werden üblicherweise von hausgemachtem Wein in mäßigen Mengen begleitet.
Die Vorteile der Ernährungsgewohnheiten dieser Länder blieben das ganze 20. Jahrhundert hindurch weitgehend unbekannt, bis hin in die neunziger Jahren, als die medizinische Forschung die Vorteile der Mittelmeer-Diät anzupreisen began und sie mit einer niedrigeren Rate von Herzkrankheiten und Krebs, sowie einer höheren Lebenserwartung in Verbindung brachte.
Ein erhaltenswertes Erbe
In November 2010 wurde auf Antrag der Länder Italien, Spanien, Griechenland und Marokko die mediterrane Diät von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe erklärt. Dadurch wurde die mediterrane Esskultur nicht nur als ein wesentlicher Teil der Geschichte und der Zivilisation dieser Länder, sondern auch als ein großer Beitrag zur globalen Ernährungskultur anerkannt. 2013 wurde der Eintrag um die Länder Portugal, Zypern und Kroatien erweitert.
An erster Stelle steht die Qualität
Die griechische Gastronomie hat eine 4000-jährige Geschichte. Die Griechen geniessen eine große Vielfalt von Agrarerzeugnissen und Milchprodukten ausgezeichneter Qualität. Oliven und Olivenöl, Käse- und Weinsorten, Mastix und Safran sind nur einige der Produkte, die international als schützenswert anerkannt worden sind und als Erzeugnisse mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.) vermarktet werden. Diese Produkte wurden außerdem mit wichtigen Preisen für ihre Qualität und ihre besonderen Merkmale ausgezeichnet. Griechenlands Markenzeichen ist das Olivenöl. Das Land ist der drittgrößte Produzent von Oliven und Olivenöl nach Spanien und Italien. Zudem macht extra natives Olivenöl 75% von Griechenlands Produktion aus - welches als die beste Sorte gilt.
Die Kultur des gemeinsamen Essens
In Plutarchs “Vitae parallelae” erklärt der Autor: “Männer laden sich nicht gegenseitig ein, um zu essen und zu trinken, sondern um gemeinsam zu essen und zu trinken”. Die griechische Esskultur besteht aus Fertigkeiten und Know-How, die im Laufe der Zeit erworben und von Generation zu Generation übertragen worden sind; aus Erfindungsreichtum auch das Wenige, was die Erde und das Meer als Nahrung hergeben, zu verwenden; und vor allem aus der geschätzten Kommunikation und dem menschlichen Kontakt, mit denen das gemeinsame Essen stets verbunden war.
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